Durch die Recruiters Night zu einer Top-Kanzlei

Gesucht, Gefunden!

Im Rahmen der Recruiters Night wurde Jovan Mitic zu einem persönlichen Interview mit CERHA HEMPEL eingeladen. Seit 2023 arbeitet er dort als Associate im Bereich Kartellrecht, FDI und Lieferkette. Jovan Mitic und Anna Wolf-Posch erzählen von dem Bewerbungsgespräch bei der Recruiters Night und ihrem Berufsalltag. 

Wann und wie sind Sie aufeinander aufmerksam geworden?

Jovan Mitic: Gleich zu Beginn meines Studiums wurde ich auf CERHA HEMPEL aufmerksam. CERHA HEMPEL gilt als eine der führenden Kanzleien Österreichs. Meinen ersten direkten Kontakt mit CERHA HEMPEL hatte ich im Rahmen des M&A Contract Moot Courts, bei dem mein Team von CERHA HEMPEL über Monate hinweg bei der Erstellung eines Unternehmenskaufvertrags betreut wurde. Im Rahmen der Recruiters Night am Juridicum wurde ich schließlich zu einem persönlichen Interview mit CERHA HEMPEL eingeladen.

Anna Wolf-Posch: Wir sind bei der Job Fair auf Jovan Mitic aufmerksam geworden. Sein Werdegang in Österreich, sein Engagement während des Studiums, sein Ehrgeiz und seine klar erkennbaren Erfolge, die gradlinige, offene und sympatische Kommunikation, sein für einen Non-Native wirklich hervorragendes Deutsch, die überzeugenden Englischkenntnisse, das waren alles Faktoren, die uns beeindruckt haben und unserer Entscheidung, Herrn Mitic in unser Team zu holen, zugrunde lagen.

Wie haben Sie die Recruiters Night empfunden?

Anna Wolf-Posch: Wir fanden die Recruiters Night toll. Die Organisation war durchdacht und stimmig, die Bewerber interessant, das Get-Together am Ende angenehm und eine weitere gute Gelegenheit, mit den Bewerbern vertieft ins Gespräch zu kommen.

Welchen Job haben Sie? Können Sie uns Ihre Tätigkeit kurz beschreiben?

Jovan Mitic: Meine Tätigkeit als Associate bei CERHA HEMPEL umfasst ein breites Spektrum von Aufgaben. Dazu gehört das Verfassen von Rechtsgutachten, die Durchführung von Risikoanalysen, die Anpassung von Verträgen an kartellrechtliche und lieferkettenbezogene Anforderungen. Des Weiteren die Erstellung von Zusammenschluss- und FDI-Anmeldungen und die Konzeption von Compliance-Management-Systemen in Unternehmen, sowohl im Zusammenhang mit der Kartellrechts-Compliance, als auch für die Umsetzung der immer weiter zunehmenden lieferkettenbezogenen Verpflichtungen. Darüber hinaus bin ich für die Erstellung von Mandantenbriefings zu neuen Richtlinien und Verordnungen auf EU-Ebene verantwortlich. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Corporate Due Diligence Directive, die eine neue Realität für Unternehmen in Bezug auf ihre Aktivitätsketten schaffen wird.

Anna Wolf-Posch: Ich bin Partnerin im Bereich Kartellrecht, FDI und Lieferkette. Meine Mandanten berate ich beim Aufbau von Compliance Systemen im Kartellrecht und iZm der Umsetzung von Lieferkettenregulierung, bei komplexen Kartellverfahren der EU-Kommission und österreichischen Behörden, Fusionskontroll- und FDI-Anmeldungen und Marktmachtmissbrauchsverfahren. Meine Mandanten sind große österreichische und internationale Unternehmen. Meine Arbeitssprache ist zu 50% Englisch. Ich reise viel.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit das tägliche Leben? Wo sehen Sie Ihre Wirkung in der Gesellschaft?

Jovan Mitic: Als Kartelljuristen beraten wir Unternehmen, die Wettbewerbsregeln einzuhalten. Ein fairer Markt ermöglicht es neuen Unternehmen, in den Markt einzutreten, was letztlich zu besseren Preisen und Kondiktionen für die Händler und schließlich auch für die Konsumenten führt. Durch die Beratung unserer Mandanten im Rahmen ihrer Lieferketten helfen wir ihnen, die aus EU-Verordnungen und –Richtlinien resultierenden Verpflichtungen korrekt umzusetzen. Dabei ist aufgrund des Umfangs der Verpflichtungen die Koordination sowie auch die Entwicklung von Umsetzungskonzepten von besonderer Bedeutung.

Anna Wolf-Posch: Im Kartellrecht und iZm der Lieferkettenregulierung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Compliance. Wir helfen Unternehmen, Verpflichtungen zu erkennen und im Unternehmen effizient umzusetzen. Ohne kartellrechtliche und lieferkettenbezogene anwaltliche Beratung würde es deutlich mehr Verstöße geben. Natürlich beraten wir Unternehmen auch bei der Aufarbeitung von Verstößen. Idealerweise leisten wir allerdings einen Beitrag, dass es erst gar nicht so weit kommt.

IZm Transaktionen sind dafür verantwortlich, die Deal-Timeline einem kritischen Check zu unterziehen und eventuelle fusionskontrollrechtliche und FDI-bezogenen Risiken zu identifizieren, die Anmeldungen zu koordinieren und vorzubereiten und die Prüfung durch die Behörden zu begleiten bis hin zu möglichen Verhandlungen über Auflagen und ihre Umsetzung.

Was hat Sie im Jobinterview überzeugt?

Jovan Mitic: Im Bewerbungsgespräch beeindruckte mich besonders die natürliche und menschliche Atmosphäre. Statt einer Reihe von Fragen seitens der HR-Managerin und der Partnerin fand ein echter Dialog statt. Es ging neben den Noten vor allem darum, ob ich persönlich gut ins Team passen würde, wobei CERHA HEMPEL großen Wert auf ein gesundes und freundliches Arbeitsumfeld legt.

Anna Wolf-Posch: Uns ist bei Bewerbern Zielstrebigkeit und Begeisterung wichtig. Wer ein klares Ziel vor Augen hat und darauf hinarbeitet, ist in der Regel letztlich auch erfolgreich. Wir wollen im Team engagierte, intelligente, teamfähige Mitarbeiter. Die Herkunft ist uns weniger wichtig, als die persönliche Eignung für die Tätigkeit bei uns im Team. Bei uns im Team arbeiten deshalb aktuell Anwälte und Konzipienten mit fünf unterschiedlichen ursprünglichen Staatsbürgerschaften. Alle sprechen natürlich ein hervorragendes Deutsch und Englisch, häufig zusätzlich zur jeweiligen Muttersprache. Wir sind letztlich auch dadurch sowohl bei österreichischen als auch bei internationalen Mandanten erfolgreich.

Und wann ist die Entscheidung gefallen, dass Sie Ihren aktuellen Beruf ausüben möchten?

Jovan Mitic: Meine Entscheidung, mich beruflich mit Kartellrecht zu beschäftigen, fiel während des Kartellrecht Moot Courts. Ich sehe das Kartellrecht als dynamischen und sich ständig entwickelnden Rechtszweig, der Recht und Wirtschaft auf spannende Weise verknüpft. Das Kartellrecht bietet aufgrund der oft fehlenden Rechtsprechung Raum für "freie" Interpretationen der Gesetze und Verordnungen. Diese Offenheit macht das Kartellrecht zu einem faszinierenden Spielplatz für kreative rechtliche Überlegungen und strategisches Denken, wo man noch echte Pionierarbeit leisten kann.

Welches Rüstzeug hat Ihnen die Universität Wien mit auf den Weg gegeben?

Jovan Mitic: Neben klassischen Kompetenzen wie analytischem Denken und der Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen sowie umfangreiche Informationsmengen zu bewältigen, bot mir das Jus-Studium einen unverzichtbaren Realitätscheck. Das Studium war eine Achterbahn der Gefühle, geprägt von Höhen und Tiefen. Diese Erfahrungen waren nicht nur für meine berufliche, sondern auch für meine persönliche Entwicklung von unschätzbarem Wert. Ich habe auch gelernt, dass Erfolg nicht über Nacht kommt. Geduld ist entscheidend, denn das Leben ist kein 100-Meter-Sprint, sondern ein Marathon. Wie wir in Serbien sagen: "Alles, was schnell kommt, ist zerbrechlich".

Welche Skills zeichnen Absolventen der Universität Wien aus?

Anna Wolf-Posch:  Ein umfangreiches Basiswissen, hohes Engagement, Zielstrebigkeit.

Vom Hörsaal rein in die Praxis: Was ist anders?

Jovan Mitic: Der Übergang vom Studium in die echte Welt der Rechtspraxis ist wie der Wechsel vom sicheren Joggen auf einem Laufband hin zum unvorhersehbaren Laufen in freier Natur. Die Bewegung bleibt identisch, doch die Umgebung, in der sie stattfindet, ändert sich dramatisch.

Während der Studienzeit tauchen die Studierenden tief in die Welt des Rechts ein. Sobald man in die Praxis eintritt, öffnet sich eine ganz neue Welt. In dieser Welt herrschen ständig wechselnde Bedingungen. Man muss komplexe Fälle, die vielschichtig und mehrdeutig sind, ohne klare Anleitung oder Lösungswege eigenständig navigieren können. Es ist erforderlich, unter ständigem Zeitdruck mit höchster Aufmerksamkeit zu agieren, um sowohl mit tatsächliche als auch potenzielle Risiken bestmöglich umzugehen.

Ein wesentlicher Unterschied liegt ferner darin, dass es sich bei den Fällen nicht um hypothetische Szenarien handelt, sondern um reale Situationen, in denen die Analyse eines Falles die zukünftige Entscheidung eines Unternehmens in eine bestimmte Richtung lenken kann. Eine falsche Analyse oder das Nichtberücksichtigen aller Risiken kann enorme Schäden für ein Unternehmen verursachen. Darüber hinaus müssen die Ergebnisse der Falllösung meistens den Mandanten in einer für Laien verständlichen, knappen, klar strukturierten und verständlichen Sprache übermittelt werden. Hier ist es wichtig, von Anfang an von den besten das Handwerk zu lernen.

Was hat sich im Berufsumfeld getan, seit Sie Einsteiger*in waren?

Anna Wolf-Posch: Die Regelungsdichte hat deutlich zugenommen. Unsere Konzipienten müssen sich in ihrer Ausbildung bei uns mit einer beachtlichen Zahl an Verordnungen, Richtlinien und nationalen Gesetzen, Bekanntmachungen, Leitfäden und Erläuterungen vertraut machen. Wir legen auf die fachliche Ausbildung unserer Mitarbeiter großen Wert und investieren viel Zeit, unsere Mitarbeiter hier bestmöglich zu begleiten, anzuleiten und zu challengen. Unsere Mitarbeiter werden auch frühzeitig mit der geschäftlichen Dimension unseres Geschäfts konfrontiert. Wir arbeiten im Team zusammen bei der Entwicklung neuer Bereiche. Es ist daher sicherlich richtig, dass sich das Gesamtbild des Konzipienten verändert hat. Wir suchen keine Mitarbeiter, die lediglich Akten abarbeiten. Wir suchen engagierte, fachliche herausragende Juristen, die sich zutrauen, das Team gemeinsam voranzubringen.



Dr. Anna Wolf-Posch, LL.M. schloss ihre Studien an den Universitäten Konstanz und Sankt Gallen ab und absolvierte ein LL.M. Studium an der Columbia Law School. Sie ist Partnerin im Bereich Kartellrecht, FDI und Lieferkette.

 

 

Mag. Jovan Mitic schloss das Diplomstudium der Rechtswissenschaften 2022 ab. Durch die Teilnahme an mehreren Moot Courts bekam er Einblicke in verschiedene Rechtsgebiete, darunter durch den kartellrechtlichen Moot Court der BWB in das Kartellrecht. Seit 2023 arbeitet Jovan Mitic als Associate im Bereich Kartellrecht, FDI und Lieferkette bei CERHA HEMPEL.



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